„Solidarität ist angesagt“  In der Krise sind wir alle gefragt

„Solidarität ist angesagt“ In der Krise sind wir alle gefragt

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Die Corona-Krise bedeutet medizinische Herausforderungen. Mindestens ebenso besorgniserregend sind aber die wirtschaftlichen Probleme, auf die Deutschland und Schleswig-Holstein zusteuern. „Die Einschränkung des öffentlichen Lebens wirkt sich auf alle Bereiche aus“ sagt dazu Kay Richert, der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP im schleswig-holsteinischen Landtag. „Gastronomie, Dienstleistungen, Handel, Handwerk, Industrie und auch Arztpraxen – alle nehmen gerade enormen Schaden.“ Natürlich versuchten Bund und Land, die Folgen für die Menschen abzumildern, aber: „Der Staat alleine wird nicht jede Notlage beseitigen können. Jede und jeder muss sich fragen, was sie oder er selbst beitragen kann. Mit anderen Worten: Solidarität ist angesagt.“

 

Solidarität könnte etwa die Lage vieler Mieter erleichtern. „Mieter und Vermieter sollten sich gemeinsam überlegen, wie die Zahlungen in der Zeit der Krise aussehen können“ sagt FDP-Mann Richert dazu. „Beide wollen doch auch nach der Krise miteinander auskommen. Da wäre es ein Zeichen, nun aufeinander zuzugehen und Mieten – wo das möglich ist – zu stunden oder zu reduzieren.“ Mieter sollten dabei nicht denken, sie bräuchten nun nicht mehr zu zahlen. Vermieter sollten aber auch nicht glauben, Schwierigkeiten ihrer Mieter gingen sie nichts an. „Die Zusammenhänge sind komplex, Kostenzwänge wie öffentliche Abgaben oder Schuldendienste spielen ebenso mit hinein wie wegfallende Umsätze oder Einkommen.“ Eine gesetzliche Regelung, wie sie derzeit diskutiert würde, würde diesen individuellen Bedürfnissen kaum gerecht werden. „Ich bin deswegen davon überzeugt, dass eine Regelung direkt zwischen Mietern und Vermietern in beider Interesse ist“, so Richert. „Und wenn das flächendeckend klappt, wird gesetzlicher Zwang auch überflüssig.“

 

Solidarität können auch die Bauern gebrauchen. Durch die Reisebeschränkungen fehlen ihnen mindestens 2.600 Arbeitskräfte für die Spargel- und Erdbeerernte. Zugleich gibt es vor allem in der Gastronomie viele Menschen, die aufgrund der Beschränkungen ihr Einkommen verlieren – auch diese Menschen brauchen dringend Solidarität. FDP-Abgeordneter Richert: „Ungeübte Erntearbeiterinnen und –arbeiter treiben die Stückkosten nach oben, das ist für die Landwirte nicht besonders attraktiv. Auf der anderen Seite ist Arbeit unter freiem Himmel ebenso nicht jedermanns Sache. Aber die Alternative wären einkommenslose Menschen und verdorbene Ernten. Mit gegenseitiger Solidarität ist allen geholfen.“